Update: Ich bin gebeten worden, Teilnehmerzahlen zu entfernen (durch Internet-Recherche in Presseartikeln auffindbar).
Am Sonntagabend wurde die erste Hälfte der verfügbaren Dauertickets zum 28C3 in einem Online-Vorverkauf herausgegeben. Binnen drei Minuten waren diese weg – wenn der Server gnädig war. Der Ansturm muss enorm gewesen sein und viele potentielle Besucher gingen leer aus. Glücklicherweise wird es noch zwei weitere Termine zu anderen Zeiten anstatt der Prime-Time Sonntagabend geben, zu denen jeweils ein Viertel der verfügbaren Tickets verkauft werden.
Doch warum machen wir überhaupt diesen Vorverkauf, der inzwischen gerne als Verlosung betitelt wird? Erinnern wir uns keine zwei Jahre zurück. Bis zum 26. Chaos Communication Congress konnten die Tickets in alter Tradition direkt an der Kasse gekauft werden. Es gibt diverse (Presse-)Berichte von Congress-Kassenschlangen am ersten Tag, in denen man eine halbe Stunde bis Stunde vor dem Gebäude in der Kälte warten musste. Die Kassenprozesse wurden optimiert, indem mehr Kassen aufgestellt wurden, aber irgendwie ging das immer noch nicht so flott vorwärts. Um das Anstellen vor der Keynote an Tag 1 zu ersparen, wurden dann die Kassen bereits in der Nacht vorher geöffnet. Und damit nicht draußen vor der Tür gewartet werden musste, verlief die Schlange durch das Gebäude. Damals hatte ich ein Bild dazu rumgetwittert:Passend dazu ein Video
Die Wartezeit betrug so zwischen einer und eineinhalb Stunden. Und nach einiger Zeit mussten wir Leute wegschicken, da alle Tickets verkauft waren. Ich wäre echt stinkig, wenn ich zu der Zeit im Winter von Köln nach Berlin gefahren wäre, um dann weggeschickt zu werden.
Vorverkauf
Die Lösung für die Unsicherheit der Teilnahme lautete Vorverkauf. Zu den Chaos Communication Camps 2003 und 2007 hatten wir bereits etwas Erfahrung damit gesammelt. So wurde eine Software gestrickt, mit der Tickets vorbestellt werden können. Die Abwicklung des Vorverkaufs über einen externen Dienstleister kommt beim CCC nicht in Frage. Falls es noch nicht aufgefallen ist, das Vorverkaufssystem lässt sich komplett anonym benutzen, da nur Tokens generiert werden. Selbst die Bezahlung kann anonym und in bar in einem lokalen Clubraum des CCC erfolgen. Zumindest ist das System auf unsere Wünsche angepasst und sehr schlicht gehalten.
Dennoch konnte das System zum 27C3 und jetzt wieder dem Ansturm zum ersten Verkaufstag nicht stand halten. Auch wenn jetzt einige potentielle Besucher enttäuscht sind, dass sie nicht direkt ein Ticket erhalten haben (es gibt noch zwei Termine an denen Tickets verkauft werden), empfinde ich es immer noch fairer als stundenlang in einer Schlange zu stehen oder sogar abgewiesen zu werden. Leider trifft der Vorverkauf auch Leute, die ich gerne beim Congress dabei habe und die einfach dazu gehören. Leute, die in lokalen Clubs aktiv sind, die das ganze Jahr über Arbeit für den CCC machen und die es einfach verdient hätten, auf einer echt großen Veranstaltung in Kontakt mit anderen Leuten zu treten, um sich dort auszutauschen.
Das Interesse am Congress ist groß, die Zahl der Tickets aufgrund des Gebäudes und dem dort verfügbaren Platz begrenzt.
Veranstaltungsort
Ein Vorverkauf wäre zum Congress nicht notwendig, wenn der Veranstaltungsort groß genug wäre, dass wir alle Besucher rein lassen könnten. Der Congress ist bereits mehrmals umgezogen. Angefangen 1984 mit etwa 150 Leuten im Eidelstedter Bürgerhaus in Hamburg (da, wo alle zwei Jahre das EasterHegg stattfindet), wuchs er dort bis 1997 auf eine Größe von 600 Personen – mit Ausnahme des 11. Congresses 1994, der in der Kunsthalle in der Budapester Straße in Berlin statt fand. Mit dem 15. Chaos Communication Congress 1998 wanderte die Veranstaltung komplett nach Berlin rüber. Dazu wurde das Haus am Köllnischen Park gefunden, das jahrelang als Parteihochschule der SED diente. Entsprechendes Equipment für eine Vortragsveranstaltung war vorhanden und der Congress hatte teilweise einen Teilnehmerzuwachs von 50%.
Nach bereits fünf Congressen war dieser Veranstaltungsort zu klein geworden und wir zogen zum 20C3 zusammen mit dem Betreiber in das frisch renovierte bcc am Alexanderplatz. Durch ein extrem gutes Vortragsprogramm, viel Drumherum und ein größeres weltweites Interesse an unseren Themen, gingen die Teilnehmerzahlen weiter hoch.
Es gibt zwei Überlegungen, wie mit dem Ansturm umgegangen werden kann. Die eine ist ein größeres Gebäude und die andere, die Veranstaltung klein zu halten. Komme ich erst zu der zweiten Überlegung. Fragt man Teilnehmer anderer Konferenzen wie die DefCon mit 10.000 oder mehr Besuchern, kriegt man immer wieder zu hören, dass diese Veranstaltung schlicht zu groß ist. Das “familiäre” Gefühl geht verloren und es wird in gewisser weise “fishy”. Der Congress wird gerne positiv dafür beurteilt, dass er noch überschaubar ist. Bei einer Öffnung für mehr Teilnehmer gibt es Befürchtungen, dass vielleicht zu viele (ich drücke es mal leicht aus) “Noobs” dabei sind. Leute, die eher nicht zum CCC passen. Oder Schlipsträger, die meinen, auf dem Congress die Weisheit mit dem Trichter eingefüllt zu kriegen. Schlicht, Leute, die die Atmosphäre des Congresses als Ganzes stören könnten. Letzten Endes machen wir den Congress immer noch für unsere eigene Community, um sich auszutauschen und insbesondere zu treffen.
Die Alternative zum klein halten ist die eines größeren Veranstaltungsorts. Und der muss erst einmal gefunden werden. Im Laufe der Jahre haben sich ein paar Anforderungen herausgebildet, die ein Veranstaltungsort für den Chaos Communication Congress erfüllen sollte:
- Platz für 6000-10.000 Personen, am besten modular, sodass noch Wachstum möglich ist
- Winterfest, also mit Heizung und Wänden
- 3-5 Vortragssäle für 1000-3000 Personen
- Ausreichend Tische und Stühle
- Platz für ein Hackcenter mit 2000-3000 Personen
- Workshop-Räume, am besten mehrere, da Workshops sehr beliebt sind oder als Rückzugsraum für Gruppen
- Bereiche für Engel, Orga, sonstige Infrastruktur
- Chill-Bereiche, Lounge
- Art&Beauty und sonstige Ausstellungsflächen
- Essen & Trinken im Haus, um dieses nicht verlassen zu müssen
- kurze Wege zwischen den Räumen
- Strom + Netzwerkinfrastruktur in brauchbarer Qualität vorhanden
- gut erreichbare Lage (vor allem mit ÖPNV)
- Hotels in der Nähe
- Infrastruktur drumherum (Geschäfte, Restaurants)
- Bezahlbar, damit die Ticketpreise nicht massiv steigen müssen
- Mietbar zwischen Weihnachten und Neujahr
Das ist meine persönliche Sicht, zusammengetragen aus vielen Gesprächen in den vergangenen Jahren. Es kann sein, dass etwas fehlt etwas oder ich mich ungenau ausgedrückt habe.
Grundsätzlich wäre eine Hochschule passend, aber ich kenne kaum eine, die neben dem Audimax weitere riesige Vorlesungssäle bereit stellt. Der Nachteil ist hier die Nicht-Verfügbarkeit zum Congress-Termin zwischen den Jahren. Und meiner Meinung nach würde einiges vom Flair der Veranstaltung in den Räumen einer Hochschule verloren gehen. Eine Alternative sind Messe-Hallen, die den Nachteil haben, meistens vor der Stadt gebaut worden zu sein, wo mal rein gar nichts an Infrastruktur drumherum besteht.
Es fällt mir schwer zuzugeben, aber von der Stadt her können wir nur in Berlin bleiben. Hier gibt es wenigstens einen vernünftigen ÖPNV Nachtverkehr, viele Hotels und Hostels und sonstige Infrastruktur drumherum. Zugegebenermaßen, es ist schwierig eine noch bessere Lage als direkt am Alexanderplatz zu finden.
Hier und da tun sich interessante Möglichkeiten auf, wie sie beispielsweise die re:publica 12 wahrnimmt. Diese zieht vom Friedrichstadtpalast (mit der Scheune) in die STATION Berlin am Gleisdreieck um. Die Location ist größer, noch einigermaßen akzeptabel mit zwei U-Bahnlinien angebunden, aber hat sonst nichts an Infrastruktur in der Nähe. Mir fällt spontan nur der Potsdamer Platz oder der Bereich Kurfürstenstraße (nicht -damm) jeweils ein bis zwei Stationen mit der U-Bahn entfernt ein. Zusätzlich hat die STATION den kleinen Nachteil, nicht winterfest zu sein – zumindest erinnere ich mich daran, dass es Räume mit offenen Wänden gibt oder diese inzwischen (wie vor kurzem beim Vorbeifahren gesehen) mit Zeltplanen zugehangen sind.
Ich hab mir sagen lassen, auch der Tempelhofer Flughafen sei schon in der Diskussion gewesen. Was spricht denn dagegen? Sollte wohl groß genug sein (ich war noch nie drin), winterfest und recht gut angebunden. Ob es entsprechende Infrastruktur gibt, weiß ich nicht – halte es aber für machbar, die ggf. nachzuliefern.
Zwei Worte: lang und schmal. Nebenher fehlt ein riesiger Berg an Infrastruktur.
Warst du schonmal in den Hangars?
Lang sind die zwar, aber schmal?
Afaik gibts da auch WLAN und Internetanbindung….
Aber leider nicht wirklich „winterfest“ 🙁
und ich dachte es waren die Heizkosten 😉
So sehr du Recht hast, dass der C3 nicht zu groß werden darf, wenn es ein Familientreffen bleiben soll, so wenig bildet das Ticket-System das ab. Es führt derzeit dazu, dass Leute ein Ticket bekommen, die zu drei definierten Zeitpunkten eine gute Netzanbindung und Glück haben. Die Alternative wäre ein Meritokratie-System, wo man z.B. von den ERFAs oder Mitgliedern Punkte bekommen könnte für den Dienst an der Sache. Oder ein Delegierten-System. Das ist alles noch mühsamer zu managen, ich weiss. Aber tu nicht so, als wäre die momentane Lotterie eine Garantie dafür, dass vor allem die Homies ein Ticket bekommen. Danke dennoch für die ganze Arbeit und das Aushalten der Kritik oder der Besserwisserei!
Deine vorgeschlagenen Systeme führen in meinen Augen zu einer Mehrklassencommunity, in der Personen aufgrund von Aktivitäten oder der Mitgliedschaft in einem Erfa-Kreis eine Bevorzugung erhalten.
Ja, ich habe versucht zu modellieren, wie eine Lösung in deinem Sinne (Leute, „die einfach dazugehören“) aussehen könnte. Weiss selber, dass das wieder ganz andere Probleme mit sich bringt.
Man könnte das Kartenkontingent aufteilen. Eine Hälfte wird über ein Punktsystem oder ähnliches an engagierte CCC-Mitglieder und nahestehende Personen vergeben, die andere Hälfte kann sich nach dem aktuellen System geschossen werden.
Allein schon die Zahl der Karten für engagierte Personen aus dem Clubumfeld würde schnell die Anzahl der verfügbaren Tickets sprengen.
Meritokratie fänd ich gut. Das wäre eine echte Herausforderung, ein geeignetes Rankingsystem zu implementieren. Dieses „alle müssen da hin dürfen und es darf am besten nix kosten“ ist durch. Wenn man verhindern möchte, dass Noobs und Schlipse alles verstopfen, dann darf man das durchaus etwas klandestiner machen. Und wenn ich nicht mehr reinkomm‘, dann ist das eben so.
wie wäre es mit dem Darmstadtium in Darmstadt?
ein grosser Saal für <1500 leut
viele kleine Säle für nochmal soviele leute
mitten in der Stadt
In der allwissenden Müllhalde finde ich:
„Auf 18.000 Quadratmetern findet sich hier ein multifunktionales Raumangebot – 18 Seminar- und Konferenzräume sowie ein dreifach teilbarer großer Saal mit modernster Kommunikations- und Tagungstechnik – und lichtdurchfluteten Foyerflächen für begleitende Ausstellungen. Der 1.300 m2 große Hauptsaal (teilbar) bietet 1.677 Sitzplätze in Reihenbestuhlung. Daneben gibt es 18 flexibel kombinierbare Konferenzräume für insgesamt bis zu 1300 Personen.“
Sind knapp 3000 Plätze und wenn diese ausgeschöpft sind, gibt es keine Luft mehr.
Darmstadtium + Audimax + Hexagon (beides direkt neben dem Darmstadtium). Damit könnte man 6000 hinbekommen. Wobei das auch irgendwie gebastelt ist und die Hotelzimmer vermutlich das nächste Problem sind.
Oder der öffentliche Nahverkehr um die Weihnachtstage rum. Auch wenn die Darmstädter Straßenbahnen Anhänger haben, fahren sie nicht in einer hohen Taktdichte. Vom Massentransportmittel U-Bahn ganz zu schweigen 😉
Und dann bitte gleich einen vernünftigen Termin!
Zwischen Weihnachten und Neujahr geht gar nicht!
Der Termin hat Tradition. An dem wird nicht gerüttelt.
Wie wäre denn folgende Lösung (ähnlich dem, was notebooksbilliger mit den HP TouchPads gemacht hat):
Es gibt eine Registrierungsphase über einen Zeitraum X, wo sich jeder eintragen kann, der eine Karte haben möchte –
und nach Abschluss der Registrierungsphase wird via Zufallgenerator das Kontingent an Karten auf die Personen aufgeteilt. Hat den Vorteil, dass die Leute nicht mehr wie bescheuert vor dem Rechner sitzen müssen und klicken, und man dennoch rechtzeitig vorher weiss, ob man eine Karte bekommt…
Just my 2 cents..
+1
Löst zwar nicht das Platz- und dazugehörige Nicht-Hingehen-Können-Problem, aber immerhin spart man sich eine Menge Stress. Rechtzeitig mal klicken und dann halt schauen, ob’s geklappt hat, ist wesentlich entspannter, als sich irgendwelche Abende freischaufeln zu müssen, nur um eine Webseite zu klicken..
Ich bin kein Freund einer echten Verlosung. Dann lieber das Problem des Platzmangels angehen.
Bei einer Verlosung hätte man das Problem, dass sich die Leute mehrere Account clicken könnten und somit diejenigen gewinnen, die sich die meisten Accounts anlegen. Da müsste man also irgendwie sicherstellen, dass eine Person nur ein Mal an der Verlosung teilnimmt. Das widerspricht sich jedoch mit der Anforderung des CCC, dass man ein Ticket anonym kaufen können soll.
Die Missbrauchsmöglichkeiten lassen sich da schon eingrenzen. z.B.: Ein vorgeschaltetes, getrenntes System erzeugt gegen ein verifizierbares Identifikationsdatum ein Token. Das kann z.B. eine Kreditkartennummer samt Name sein, o.Ä. In der Datenbank landet nur ein Hash darüber, sodass nachträglich zwar vermieden werden kann, dass dieselben Informationen zweimal verwendet werden können, das rückschließen auf den Käufer aber nicht möglich ist. Mit dem Token kann man dann in die Verlosung rein.
Damit reduziert sich das Anonymitäts-Risiko darauf, dass man dem CCC vertrauen muss, das System wirklich so wie beschrieben zu bauen. Aber ohne Vertrauen in den Verein sollte man vermutlich ohnehin nicht zum Kongress – denn Überwachung und nachträgliche Identifizierung ist ja auch vor Ort mit allerlei Überwachungsspielkram möglich.
Und natürlich lässt sich das auch umgehen, indem man Freunde und Bekannte bittet, sich auch zu registrieren und dann im Zweifelsfall deren Tickets nimmt. Das ist aber deutlich mehr Aufwand als sich einfach selbst mehrere Accounts zu klicken 🙂
Bitte nicht vergessen, dass das System auch noch erklär- und benutzbar bleiben soll. Der Nerd an sich neigt gerne zu hoher Komplexität, um alle Probleme auf einen Schlag zu lösen 😉
Ich finde, dass sich bereits eine dritte Lösung des Problems anbahnt, die vom CCC vielleicht einfach stärker unterstützt werden sollte: Dezentralisierung.
Es müsste neben dem Congress in Berlin, wo die Speaker live sind, noch zwei, drei Orte geben, wo ebenfalls viele Leute Platz haben, wo die Vorträge zuverlässig gestreamt werden, die Hackcenter und Party etc. bieten können.
Das könnte sich relativ organisch selbst organisieren.
Wenn von Berlin aus die Kontakt-Infrastruktur angeboten wird: Gute (also privilegierte) Streams und „virtuelle Fenster“ (Beamer+Webcam+bidirektionaler Stream) zu Hackcenter und anderen Locations. Dann könnte ein virtuell vergrößerter Congress entstehen, der seine ganz eigene familiäre und zugleich globale Athmosphäre hat.
Die letzten Jahre gab es ja bereits „Dragons Everywhere“ und „Peace Missions“. In diesem Jahr wird das nicht anders sein. So sehr ich den Flair des Congresses auch schätze, so treffe ich die üblichen Verdächtigen dann doch lieber auf übersichtlicheren und entspannteren Veranstaltungen.
Dem kann ich nur zustimmen. Auch wenn es mich – wie bereits geschrieben – traurig stimmt, wenn aktive Clubmitglieder aus diversen Erfa-Kreisen wegen des Ticketsproblems nicht mehr zum Congress kommen. Die bleiben dann in ihrem Club vor Ort und machen dort ein Event.
Genau das meinte ich. Diese Treffen gab es ja in den letzten Jahren schon (was ich leider unterschlagen, bzw. in dem Wort »anbahnt« missverständlich zusammengefasst habe). Und die sollte der Club einfach noch mehr integrieren, fördern, in die Planung einbeziehen und von vornherein als Teil des Congresses betrachten.
Es geht mir darum, den Begriff Congress neu zu definieren. Dadurch würde schon im Vorfeld der Druck aus dem Presale genommen, weil die Congress-»Teilnahme« vielgestaltiger würde.
PS: Also da würde mir sogar noch mehr zu einfallen, z.B. diese Hacker-on-a-Something Geschichten. Wieso sollte nicht parallel zum Congress eine Hackerkaravane durch»das Land« ziehen und diverse Spaces abklappern? Auch das passiert schon, könnte aber ebenso aufgegriffen werden. Der Hackerspace-Passport ist ja auch so ein Ansatz dies (unabhängig vom Congress) zu fördern.
Hmm, mal so als Idee, man könnte die Dezentralisierung auch weiter spinnen.
Im Moment sind die ausgelagerten Congressveranstaltungen Orte, an denen man ein bisschen was vom Congress mitkriegt. Eben eher wie hier schon genannt, ein „Vereins-Videoabend“.
Was, wenn man den Congress auf mehrere Städte aufteilt? D.h. es gibt Vorträge, Workshops, etc. in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, usw. Das Programm sollte dann entsprechend aufgeteilt werden. V.a. was die Vorträge angeht. Ein Vortrag, der in Frankfurt stattfindet, wird dann in Berlin ausgestrahlt, weil hier eben gerade kein Vortag läuft und umgekehrt.
Der Vorteil hier ist, man hat nicht mehr den einen Congress zu dem alle hin wollen, weil da eben auch alle anderen sind. Durch gleichwertige Veranstaltungen an verschiedenen Orten könnte sich das Platzproblem entzerren lassen.
Nachteile hat das ganze natürlich auch.
Es gibt dann nicht mehr „den einen“ Congress auf dem ich „alle anderen“ treffen kann. „Alle“ sind dann halt sonstwo und das „familiäre“ verwässert weiter. Aber, genau dieser Zustand wird doch jetzt schon dauernd bemängelt.
Ein anderer Punkt ist dann wohl der Organisationsaufwand, der ordentlich in die Höhe schnellen wird.
Wie schon gesagt, das ganze ist einfach nur ne Idee, wie sich Platzproblem, Cosyness und alle unter einen Hut bringen vielleicht lösen lässt.
Du darfst auch nicht vergessen, dass dieses ein Horrortrip für die Referenten sein wird. An vier Tagen den gleichen Vortrag halten, dazu mit Leuten quatschen und in der Nacht in einem Nightliner durch die Republik gegondelt werden. Ich denke nicht, dass diese Lösung praktikabel ist.
Was vielleicht auch ginge:
Tickets nur für Clubmitglieder + je Person ein Gästeticket. Oder so.
Damit hast du schon mehr Tickets vergeben als ins BCC passen
Aus http://bcc-berlin.de/de/facilities/facilities : „Größter Veranstaltungsraum des bcc ist der Kuppelsaal für bis zu 923 Personen in Standardbestuhlung und 1000 Personen mit Sonderbestuhlung. Bei Reihenbestuhlung aller Räume ergibt sich eine Gesamtplatzzahl von rund 2.600.“ Das sind jetzt nur die Vortragrsräume.
Die Idee der Dezentralisierung gabs ja bereits in Form der Peace Missions.
Das mangelte offenbar (von dem, was ich so mitbekommen habe, ich war nicht dabei) ein klein wenig daran, dass die dann zu klein waren, und eher wie ein Vereins-Videoabend wirkten.
Viele hatten gar nur einen Beamer oder gar nur einen Saal.
Kann ja auch ganz nett sein, sollte man beibehalten, aber ja: 2-3 groessere „offizielle“ Peace Missions, strategisch ueber Deutschland (oder darueber hinaus) verteilt, mit „echtem“ C3-Feeling waeren gut.
+1
Das wäre auch mein Favorit.
Bei, sagenwirmal, 200 Leuten stellt sich das „echte“ Feeling auch ein.
Und wenn ich die Wahl habe, statt 6 Stunden lang nach Berlin zu gurken, um mir jedes mal wenn ich auf die Toilette muss, Gedanken darüber zu machen, ob mein Sitzplatz danach noch da ist, ….Raucherpausen im Stundenryhtmus vorplanen mus…
Oder
mit 200 Leuten ne kleinere Location in ein Erlebnis verwandle, ist die Entscheidung einfach…
„videoabend“ braucht keiner, aber ein paar kleinere „offizielle“ (s.o.) Missions wären schon genial.
Was spricht gegen das CCH?
– 23 Säle für bis zu 12.500 Besucher
– 10.000 m² Ausstellungsfläche
– Hauptsäle mit 6300 bzw. 3000 Plätzen
– Auf jeden Fall Winterfest
– Super Zentrale Location (direkt neben dem Bahnhof Dammtor), deshalb gute Infrastruktur:
– Hotels
– Restaurants
– Netzanbindung
– Tiefgarage
Habe auch grad nach dem CCH geschaut: http://www.cch.de/organisieren/raeumeundflaechen/nachpersonen/
Ist eigentlich ne super runde Sache – vor allem, da man wirklich die Personenzahl von / bis in das Gebäude buchen kann. Und die Lage ist auch top. Man ist für abendliche Vergnügungen sogar gleich direkt im Hamburger Szeneviertel.
Das, was ich auf der Webseite sehe, ist auf jeden Fall sehr brauchbar. Hier dürften die entscheidenden Faktoren die “Spießigkeit” des Betreibers, seine Motivation zwischen Jahren etwas zu machen und letzten Endes auch die Bezahlbarkeit sein.
Alexanderplatz mag eine praktische Location sein. Aber skaliert halt einfach gar nicht!
Was soll die Nostalgie? Wenn es nicht mehr funktioniert, funktioniert es halt nicht mehr. Alternativen müssen her!
Außerdem ist Berlin zu dieser Zeit scheisse Kalt und Leute von überall in der Republik und weiter müssen über unsichere vereiste Straßen anreisen. (Berlin ist alles anderes als Zentral. Und wirklich massiv kälter als andere Städte)
Nee ehrlich. Berlin ist schon cool. Aber genauso auch total Scheiße. Kein Grund sich festzulegen.
Wie wäre es mit der Messe Frankfurt? Congress Center + Festhalle geteilt?
– Frankfurt liegt in der mitte von Deutschland
– relativ warme Winter im Vergleich zu Berlin
– Messe ist relativ zentral in Frankfurt
– Hotels und Infrastruktur gibt es genug
– S-Bahnhof direkt dran (Nachtpause von 1-5 Uhr), aber dafür Nachtbusse
– Zu Fuß 10-20 Minuten bis zum Hauptbahnhof
Besser geht es echt nicht…
Siehe z.B. http://www.congressfrankfurt.de/content/blogsection/58/89/lang,de/
zwei wichtige Anforderungen fehlen in der Liste:
– ein eingespieltes Team von Chaoten, was die vorab-vor-Ort-Orga weitestgehend verpeilungsfrei organisiert (inkl. Internetanbindung, Atmosphäre, Behörden vor Or, Turnhalle etc)
– ein chaos-kompatibles Team seitens des Veranstaltungsortes, welches z.B. auch mit einer rund-um-die-Uhr Bespielung der Räume keine Probleme hat, inkl, Leuten die unter den Tischen pennen und Sportzigaretten, die in den Raucherlounges abgebrannt werden
Ich kenne die Messe in Hamburg nicht, aber die Messe-Berlin ist aus bisherigen Erfahrungen maximal inkompatibel, sonst wären wir vermutlich schon längt im ICC gelandet….
Danke Frank! Wie ich schrieb, habe ich bestimmt etwas in der Anforderungsliste vergessen. Deine Punkte aus Deiner Erfahrung mit der Congress-Orga sind auf jeden Fall sehr wichtig bei der Wahl der Location.
Es ist anzunehmen (um nicht zu meinen zu befürchten), dass das Interesse am Congress beim Wegzug aus Berlin einbricht.
Schade, dass das ICC zu teuer ist und die Infrastruktur bis auf den nahen Theodor Heuss Platz eher bescheiden ist.
Weitere Überlegungen aufgrund von Erfahrungswerten sind nicht weiter von Nutzen.
Warum sollte denn das Interesse am Congress einbrechen, wenn man Berlin verlässt. Da Berlin ja nun mal nicht zentral liegt, hätten viele Leute kürzere Anfahrtswege, was im Winter schon wichtig sein kann. Wenn man dieses alles so liest habe ich eher den Eindruck, dass sich beim Orga schon feste Bindungen zu den BCC-Leuten gebildet haben, so nach der Methode „wir sind immer gut mit denen ausgekommen“, warum also den Veranstaltungsort wechseln. Im Prinzip ist auch nichts gegen das BCC zu sagen, aber wenn der Laden nun mal zu klein ist, muss man weg gehen. Die drei Minuten in denen die ersten 1600 Tickets für den 28C3 zugeteilt waren, sprechen irgendwie eine deutliche Sprache gegen das BCC. Bin mal gespannt, wo der 29C3 nächstes Jahr veranstaltet wird. Hoffentlich bemüht man sich mal wirklich darum, eine grössere Location zu finden.
Die Idee mit dem ICC könnt ihr euch sparen, dass ist AFAIK nur noch bis 2013 verfügbar. Und wegen dem einen mal lohnt es sich nicht.
Wär das Haus er Kulturen der Welt vielleicht ne Möglichkeit? Mir erschien das immer ein bisschen größer als das BCC. Ein großer Vortragssaal, ne große Mehrzweckhalle, viele kleinere Räume und einiges an Platz dazwischen. Außerdem erschienen mir die Leute dort immer ganz nett und umgänglich.
Die Raumübersicht unter http://www.hkw.de/de/top/service/raumbuchung/raumuebersicht/raumuebersicht.php gibt einen guten Eindruck über den Platz. Es ist tatsächlich größer als das bcc, aber skaliert meines Erachtens nicht. Selbst bei voller Buchung sind es an Vortragssitzplätzen nur etwa 500 mehr.